DIE SUPPE LÜGT – H.-U. Grimm

Es ist faszinierend wie schnell sich partielle Verdrängungsmechanismen einstellen können. Fängt beim Rauchen an, auch wenn da tausendfach auf den Schachteln steht: „Beim Rauchen können sich schmerzhafte Dauererektionen einstellen”, oder: „Rauchen kann zur Nymphomanie führen”. Es interessiert einfach niemanden. Ähnlich verhält es sich bei übermäßiger Fresserei. Dort kommt etwas viel schlimmeres hinzu, keine Sau ist begierig zu erfahren, was sich alles in dem Scheiß befindet, was er, sie, es in sich hineinstopfen, in fester oder flüssiger Konsistenz. Da könnte auf jeder Verpackung draufstehen: „Wenn sie diese Mengen weiter fressen, wachsen Ihnen demnächst ihre Augen zu”, oder: „Achtung! In drei Monaten haben Sie einen Arsch wie ein Drei-Taler-Gaul!” Siehe als Warnung, die rückseitige Ansicht von Frau Kanzler, wenn sie von dannen watschelt!

Meine Erfahrung nach der Lektüre von „Die Suppe lügt” war ähnlich. Keine zwei Wochen hielt ich es durch, mehrer Tage versuchte ich auch dahinter zusteigen, weshalb sich bei mir immer mehr Allergien einstellen. Kam zu dem Schluss, dass es absolut nichts bringt darüber nachzudenken. Wo sollen z. B. meine Empfindsamkeiten herkommen, was Hunde- und Katzenhaare angehen. Bewusst habe ich noch niemals eins dieser Viecher verdrückt. Gut, den Kommunisten traue ich nicht über den Weg, vor weit über 30 Jahren in Rot-China kann es möglich gewesen sein, vielleicht hat sich da eine Langzeitwirkung eingestellt, so als Rache an uns kapitalistischen Langnasen.
Aber bitte schön, woher stammt meine THC-Allergie?
Das einzige was ich nicht mehr mampfe, ist Putenfleisch, da könnte ich bei dem Gedanken daran, schon rückwärts essen. Da sind mir einige Bilder haften geblieben. Diese Hybridhennen, voll auf Titten gezüchtet, kommen mit dem verschobenen Schwerpunkt nicht mehr klar und rutschen auf ihrem Vorbau herum, indem sie sich mit den Flügeln abstützen, wie bei Trockenschwimmübungen. Die erinnert an Fortbewegung von Robben. Flügel und Brust verlieren dadurch ihr Federkleid, nebenbei entstehen, blutende und eiterige Schwären…
Bei einem Schweinchen konnte ich Mitte der 90er etwas Ähnliches beobachten, das Skelett spielte nach 12 Monaten nicht mehr mit, da ihm zwei Rippen mehr angezüchtet waren. An der Hüfte kippte das Hinterteil weg und musste hinterher geschliffen werden, im Robbenwalk. Ganz schlimm gestaltete sich morgens das Aufstehen, was hieß, laut quiekend auf die Vorderläufe zu kommen. Auf Grund einer Nachfrage äußerte dieser Borstenviehdealer nur, „was wollen sie denn, normalerweise werden diese Viecher nicht so alt, man hätten sie einfach nach 9 Monaten killen sollen.”
Einige Jahre rührte ich bewusst kein Schweinefleisch mehr an, dann hieß es plötzlich, überall gäbe es kostenlos Hühnergrippe und viele Rindviecher hätten Bovine spongiforme Enzephalopathie…
Vielleicht sind ja Koteletts beim Discounter deshalb so billig (nicht preiswert!), weil sie jetzt Schweine züchten mit wesentlich mehr zusätzlichen Rippen.

Viel Spaß beim Lesen, später dann, zumindest beim Luftkampf am Stammtisch lässt sich darüber köstlich parlieren

Auch sein nächstes Buch ist lesenswert, aber, wie so oft bei den nachgeschobenen Zweitlingen – fehlt irgendetwas…

 

 

 

 

 

 

 

NACHTRAG!

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert